Zum ersten Mal in der Geschichte fand am 21. März 2023 der Global Shading Day – der weltweite Sonnenschutztag – statt. Und auch 2024 wird der 21. März für diese Veranstaltung genutzt. Diese Idee wurde von dem Dachverband der Sonnenschutzverbände aus EU- und Nicht-EU-Staaten, der European Solar-Shading Organization (ES-SO), ins Leben gerufen. Diese nicht gewinnorientierte Organisation (Non-Profit-Organization) wurde 2005 in Brüssel gegründet, um die Entwicklung von Sonnenschutzsystemen – insbesondere im energetischen Bereich – in internationaler Zusammenarbeit zu optimieren. So werden die einzelnen Mitglieder der ES-SO, wie der Industrieverband Technische Textilien – Rollladen – Sonnenschutzsysteme e.V. als deutscher Vertreter, am 21. März verschiedene Veranstaltungen und Events im Rahmen des Sonnenschutztages präsentieren.
Doch worum geht es eigentlich? Dieser Tag ist nicht für kommerzielle Zwecke initialisiert worden. Vielmehr soll die Bedeutung von Sonnenschutzanlagen für die Einsparung von Energie und dem damit verbundenen Umweltschutz der Öffentlichkeit veranschaulicht werden. Denn erwiesenermaßen helfen Sonnenschutzanlagen, wie Rollladen, Plissees, oder Jalousien, die Überhitzung oder Abkühlung von Gebäuden zu vermeiden und somit den Energieverbrauch zu senken. Dies geschieht folgendermaßen: im Sommer wird verhindert, dass warme Luft in das Innere des Raumes dringt, wodurch der Bedarf einer Klimaanlage verringert und damit die Energiekosten minimiert werden. Im Winter hingegen wird die kalte Luft daran gehindert, in den Wohnbereich zu gelangen, weshalb weniger geheizt werden muss, was sich wiederrum positiv auf den Energieverbrauch auswirkt. So wird nicht nur bares Geld gespart, sondern auch die Umwelt durch weniger Stromverbrauch geschützt. Hierfür hat das Beratungsunternehmen Guidehouse, welches weltweit führend im Segment „Energie, Nachhaltigkeit und Infrastruktur“ ist, errechnet, dass allein durch den Einsatz von Sonnenschutz an Gebäuden in Europa, die Energie für die Kühlung um 60% gesenkt werden könnte, wodurch bis zum Jahr 2050 enorme Einsparpotentiale bis zu einer Höhe von 285 Milliarden Euro verfügbar würden. Darüber hinaus verringert der Sonnenschutz an Gebäuden den CO2-Ausstoß. Auch hier hat Guidehouse berechnet, dass Sonnenschutz diesen Ausstoß in Europa um bis zu 100 Millionen Tonnen reduziere.
Besonders die automatischen Sonnenschutzlösungen, die mittlerweile in Smart-Home-Systemen vollständig integriert werden können, sind ideal geeignet, um Energie sowie Kosten einzusparen. Dies kann mittels voreinstellbarer Szenarien, wie das Schließen und Öffnen zu bestimmten Uhrzeiten oder zu Sonnenaufgang wie Sonnenuntergang, realisiert werden.
Damit möglichst rasch Fortschritte erzielt werden, fordert die ES-SO, dass verbindliche Standards für Sonnenschutz an Gebäuden in der EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (Energy Performance of Buildings Directive) schnellstens integriert werden.
Denn der Sonnenschutz hilft auch dem Klima.